Kurzer Rückblick auf unsere hundertjährige Geschichte

Die erste Mietrachinger Ringermannschaft 1926 mit der Vorstandschaft und Kampf-richtern (zweite Reihe Mitte) sowie vier Nachwuchsringer (vorne).

Seinen Anfang genommen hat der SV Mietraching Ende des Jahres 1924, als sich die Gründerväter im damaligen Gasthaus Schneider getroffen haben, um die Gründung eines Ringervereins in die Wege zu leiten. 1925 trat der Verein erstmals zu Schaukämpfen in der Gaststätte Schneider an. Trainiert wurde in der Küche des Gasthauses Tannerbauer. Gekämpft wurde damals in acht Gewichtsklassen gegen die lokalen Vereine aus Deggendorf, Zwiesel, Geiselhöring und Schönberg. Da die Anreise per Bahn zu teuer war, wurde zu den jeweiligen Gegner geradelt.Zwischenzeitlich wurde bis 1928/1929 auch Gewichtheben im Verein betrieben. Bei den Ringern kam ein Aufschwung im Jahre 1929, als der Silber-medaillen-Gewinner der olympischen Spiele 1912, Georg Gerstacker, als Trainer ver-pflichtet werden konnte. Darauf-hin konnten Anfang der 30er Jahre die ersten Erfolge gefeiert werden, als die Gaumeisterschaft nach Mietraching geholt wurde. Gerungen wurde damals im Tanzsaal des ehemaligen Gashauses Tannerbauer.

Erwähnenswert ist die sportliche Tätigkeit einer Damenriege, die 1936 unter der Leitung von Alois Schrötter Leichtathletik betrieb.

Bereits 1936 wurde in Mietraching die Emanzipation gelebt, als eine Damenriege Leichtathletik betrieb. Nach Ausbruch des zweiten Weltkriegs verlagerten sich die Vereinsaktivitäten auf die Jugendarbeit. Zudem kehrten zahlreiche aktive Vereinsmitglieder nicht mehr aus dem Krieg zurück.

1946 wurden die Aktivitäten wieder aufgenommen, die Wettkämpfe beschränkten sich aber nur auf Niederbayern. 1950 wurde die erste wettkampfgerechte Ringermatte angeschafft. Finanziert hatte der Verein diese durch Theateraufführungen.

Bis 1957 war es im Verein relativ ruhig. Es gab Bestrebungen, dort neben dem Ringen auch Fußball zu etablieren. Allerdings wurden diese Versuche eingestellt, da man negative Auswirkungen auf den Ringersport befürchtete. Zudem fand man keinen geeigneten Platz. Der gesamtwirtschaftliche Aufschwung in der Bundesrepublik machte sich auch beim SV Mietraching bemerkbar. 1958 wurde der Aufstieg in die Ringer-Gruppenliga gefeiert. Zudem wurde die Nachwuchsarbeit stark intensiviert, was bald zu Erfolgen führte. Einen weiteren Höhepunkt brachte das Jahr 1975 mit der Mannschaftsmeisterschaft in der Bayernliga Süd und den Aufstieg in die Regionalliga Süd.

Starker Aufschwung seit dem Bau der Turnhalle

Mit der Eingemeindung nach Deggendorf erfüllte sich auch ein 50 Jahre alter Wunsch der Mietrachinger Sportgemeinde. Im Herbst des Jahres 1975 wurde die Turnhalle an der damaligen Volksschule eingeweiht, die heute noch in Betrieb ist.

Zahlreiche Erfolge verzeichnete der Verein bei Einzelmeisterschaften auf Landes-, nationaler oder internationaler Ebene sowie bei Verbandskämpfen in den Bayerischen Ligen bis hin zur 2. Bundesliga 2007. Erfolge, die nur durch den ehrenamtlichen und unentgeltlichen Einsatz von Offiziellen, Aktiven, Betreuern und Mitglieder erreicht und gehalten werden kann.

1959 hatte die Sportlerfamilie des SVM Zuwachs bekommen: Die Sparte Ski war ins Leben gerufen worden und beteiligte sich seitdem rege am Sportlerleben. Vor exakt 60 Jahren wurde die Sparte Eisstock im SV Mietraching gegründet. Relativ zügig gingen drei „Moarschaften“ an den Start, die sich in den regionalen Ligen in den Wettkämpfen maßen. Vier Jahre nach den Stockschützen, genauer gesagt 1968, ging die Abteilung Turnen beim SV Mietraching an den Start. Zu einem weiteren Aushängeschild wuchs die Abteilung Orientierungslauf heran. Im August 2000 gegründet, hat sie sich mittlerweile zu einer festen Größe aufgeschwungen.

Heute ist der SVM mit 1000 Mitgliedern eine feste Größe!

von Horst Scholler