Mietrachinger Ringer wird in Kaufbeuren Dritter Deutscher Meister der 97kg-Klasse
Da staunte er nicht schlecht: Plötzlich stand Markus Lederer auf dem Siegertreppchen. Und neben ihm? Der deutsche Top-Ringer Denis Kudla, 2017 Vizeweltmeister geworden und Olympia-Bronze-Gewinner von 2016 in Rio de Janairo.
Mit seinem bisher größten Erfolg in seiner Ringer-Laufbahn kehrte der Mietrachinger Markus Lederer von den Deutschen Meisterschaften der Männer nach Hause. Im Gepäck: Eine Bronzemedaille, die er sich in der Gewichtsklasse bis 97 kg im griech.-röm. Stil erkämpft hatte. Neben Karl Niederländer und seinem Bruder Florian ist er nun der dritte Athlet des SV Mietraching, der bei deutschen Männermeisterschaften aufs Podest steigen durfte.
Erst kürzlich holte er sich in Hallbergmoos den Titel eines Bayerischen Meisters, der ihm den Weg zu den Deutschen Meisterschaften ebnete. Lederer ging in der Gewichtsklasse bis 97 kg mit weiteren 12 Teilnehmern an den Start, unter ihnen auch Denis Kudla. Ausgetragen wurden die Titelkämpfe in der Eissportarena in Kaufbeuren, wo der TSV Westendorf Ausrichter war.
Dass er neben diesem Ausnahmeathleten am Ende auf dem Siegerpodest stehen durfte, dürfte Markus Lederer sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben. Aber es zeigte auch, welche Leistung der erst 22jährige Mietrachinger bei diesen Titelkämpfen vollbrachte, um die Bronzemedaille zu holen.
Gleich in der ersten Begegnung traf Lederer in Jan Zirn von der KG Bayernfurt auf einen Medaillenkandidaten, gegen den er keine Chance hatte. Nach nur 1.38 Minuten musste er sich durch eine Schulterniederlage geschlagen geben. Nun konnte der Mietrachinger nur noch hoffen, dass der Württemberger bis ins Finale vorstoßen würde. Nur so konnte er, laut Wettkampfregel, in der Hoffnungsrunde weiter im Turnier bleiben. Jan Zirn marschierte in seinen weiteren Kämpfen bis ins Finale durch und für Lederer begannen die Kämpfe neu.
Zwei standen dabei auf dem Programm, die Lederer auf dem Weg zur Bronzemedaille erfolgreich gestalten musste. In der ersten Partie ging es gegen den Berliner Martin Hettler, denn er mit seiner ersten gelungenen Griffaktion nach 1.05 Minuten auf die Schultern zwang. Nach diesem Sieg hatte er bereits die Hand an der Medaille.
Doch gegen den körperlich starken Alexander Müller vom VfK Mühlenbach sah es lange so aus, als ob Lederer diese Hürde nicht schaffen würde. Der Südbadener lag mit 5:0 Punkten klar in Führung, sah schon wieder sichere Sieger aus. Doch Lederer wollte seine einmalige Chance auf Edelmetall nicht sinnvoll verstreichen lassen, sondern setzte noch einmal all seine Kräfte ein – mit lautstarker Unterstützung seiner Betreuer und Fans. Und so vollbrachte er noch die Wende zum Guten. Ein „Schleidara“ war es, den er nach 4,55 Minuten bei Müller anbrachte, der ihm den viel umjubelten Schultersieg brachte.
Nach den dritten Plätzen bei Deutschen Meisterschaften 2010 (Jugend B) und 2016 (Junioren) hängt sich Lederer nun eine weitere Medaille in seine Sammlung.
Bericht: Horst Scholler